Zwei Romane in einem, das ist "Schlag doch zu!" Im Kriegsjahr 1941 geboren, aber nicht in Armut, sondern in einer Familie der so genannten Mittelschicht. Wenn es nach meiner Mutter gegangen wäre, eigentlich fast schon Oberschicht, aber ganz sicher gut bürgerlich. Einfühlsam geschildert werden Geburt, Taufe und erste Erfahrungen. Kindheit im Krieg, kein Problem! Aber dann der Wechsel in den zweiten Teil des Romans, die verhasste Lehrerkonferenz, ausschließlich einberufen zur Disziplinierung eines Schülers. Solche Konferenzen fördern den "BURN-OUT", aber zunächst wieder Wechsel in Erlebnisse der eigenen Kindheit mit den Eindrücken von Trümmern und Bomben. Wie fühlt man sich da als Kind? Ist das heute ebenso in Nordafrika? Nie wird es traurig in dem Roman. Ehe der Leser Mitleid bekommen könnte mit meiner Kindheit, wird er wieder eingeführt in die raue Wirklichkeit heutigen Schulalltags. So sieht ein spannendes Buch aus, das Schule zeigt aus der Sicht eines engagierten Lehrers, der seine Kindheitserinnerungen nie vergessen hat. Ist es ein Schimpfwort, eine Mutter Putzfrau zu nennen? Wie viele Scherze kann ein Lehrer vertragen, ohne sein Gesicht zu verlieren? Kann man heute wirklich noch befürworten, wenn jemand Alleinherrscher über ein Volk sein will?

Nicht ganz so tragisch und ernst geht es zu im zweiten Buch, das auch viel kürzer ist, bisher nur als E-Books erschienen mit kurzen Geschichten und Episoden aus dem Alltag, wo Klubs oder Gruppen lärmen und so zum Ärgernis werden, oder Frau ihren Bereich gegen Mann verteidigt oder besonders liebe Kinder vorgestellt werden, die eigentlich mit ihrem Lärm nur andere belästigen, nicht aber die eigenen Großeltern, oder dürfen es lieber kleine Hunde sein, die sind viel anhänglicher und gehorsame als Kinder! Dazu beantwortet der Autor dann die Fragen zu einzelnen Erziehungsstilen, die humorvoll beschrieben werden als autoritär, gouvernantenhaft oder ganz losgelöst von allen Regeln. Was ist Erziehung? Neugierig geworden? Das war Absicht!